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Eva-Maria Mohn
Sven Schaper
89 Schülerinnen und Schüler aus Bielefeld und Umgebung nahmen am ersten Jugendumwelt- und Klimakongress (JUKIBIE) der Andreas-Mohn-Stiftung teil, der am 19. und 20.06. im Oberstufenkolleg stattfand. In Workshops konnte das in Fachvorträgen gewonnene KNOW-HOW in die Praxis umgesetzt werden. Die Jugendlichen fanden zudem ein Forum, ihre eigenen Schulumweltprojekte zu präsentieren. Die Andreas-Mohn-Stiftung und die Stadtwerke Bielefeld hatten Geldpreise für die innovativsten Projekte ausgelobt.
Die Martin-Niemöller-Gesamtschule aus Bielefeld stellte das „FahrRad“ – Projekt vor, wobei der Name Programm ist: die Schülerinnen und Schüler fahren täglich Rad, sparen auf dem Weg zur Schule CO2 ein, fördern en passant ihre Gesundheit. Sie lernen Fahrräder, zu reparieren und nutzen das Rad, um gemeinsam in den Urlaub zu fahren.
Die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums am Waldhof machten mit der „Feuersalamander-Arche“ auf die Not der Lurche aufmerksam: Ausgetrocknete Quellen rauben den Tieren die Laichplätze. Zudem zerfrisst ein eingeschleppter Pilz die Haut der Tiere, die daran sterben. Sie züchten daher Feuersalamander in den Lichtschächten der Schulfenster.
Die Probleme der Fastfashion, von der giftigen Massenproduktion bis zum verantwortungslosen Wegwerfen der Modemassen, veranlasste das Berufskolleg Halle (Westf.), Bildungsgang „Staatlich geprüfte Bekleidungstechnische Assistentinnen und Assistenten“, zu ihrem Projekt „aus alt mach: FASHION“. Die angehenden Modefachleute veredelten Second-Hand-Kleidung zur wieder tragbaren Mode.
Die Gefahren für Gewässer und die Gesundheit beim chemischen Färben von Stoffen veranlasste die Jungforscherin Jule Hannah Tappe der Ravensberger Erfinderwerkstatt (Halle) zu ihrer Versuchsreihe, Baumwolle mit „Carotinoiden – eine Alternative mit Zukunft“ zu färben. Die roten Farbstoffe aus Möhren und Paprika dienten dabei als umweltschonendes Färbemittel.
Die Schülerinnen und Schüler der Bertolt-Brecht-Gesamtschule aus Löhne betreiben eine Schulimkerei. Sie züchten Bienen, fördern ihre lebensspendende Bestäubungstätigkeit, gewinnen Honig und ernten seit diesem Jahr in der „GemüseAckerdemie“ eigenes Gemüse aus dem zum Acker umfunktionierten Schulgarten. Das Gemüse soll in der eigenen Schulmensa verkocht werden. Ohne eine eigene Projektvorstellung nahm eine Schulgruppe des Carl-Severing- Berufskolleg für Wirtschaft und Verwaltung an dem Kongress teil.
In praktischen Workshops konnten alle Kongressteilnehmerinnen und -teilnehmer aktiv Bäume mit den Oberstufenkollegiaten am Pflanzkamp pflanzen und sich das Wiederaufforstungsprojekt „Galicien“ vom Ranger Aaron Gellern, Landesbetrieb Wald und Holz, Regionalforstamt OWL der Stadt Bielefeld, erläutern lassen, um abgebrannte Waldflächen in Spanien wieder aufzuforsten.
Herr Biedermann und Frau Dr. Yang der Ravensberger Erfinderwerkstatt baute mit den Schülerinnen und Schülern Solarautomodelle. Ein ausgewachsenes Sonnenenergie-Auto präsentierte das BOSolar-Car-Team der Hochschule Bochum, das rund um die Welt fuhr. Herr Budumlu von „ restlos e.V“. bereitete mit Schülerinnen und Schülern zwei Desserts aus „geretteten Lebensmitteln“ für das Mittagessen vor und lernten Wichtiges über nachhaltige und klimaschonende Nahrungszubereitung. Mit Pip Cozens, vom Verein „ART AT WORK“, radelten die Schülerinnen und Schüler zum Pauluscarrée, der ersten Klimaschutzsiedlung Bielefeld, die die Vorzüge des Klimaschutzes mit dem sozialen Miteinander der Hausgemeinschaft kombiniert.
Der Stadtplaner Marcel Cardinali von der TH OWL Detmold informierte über die Vorzüge der 15-Minuten-Stadt, einem Konzept aus Paris, in dem alle wichtigen Orte einer Stadt in 15 Minuten zu Fuß oder mit dem Rad zu erreichen sind. Der Architekt Michael Pappert vom Bielefelder Architekturbüro Pappert und Weichynik erläuterte die Vorzüge des Niedrig-Energie-Hauses, das im von ihm entworfenen Pauluscarrée umgesetzt wurde.
Lina Keppler von den Stadtwerken Bielefeld referierte darüber, dass wir in Bielefeld „Auf dem Weg zur nachhaltigen Energieversorgung“ sind. Professor Dr. Walter Pfeiffer von der Uni Bielefeld erläuterte in einem lebhaften Vortrag die „Geschichte des Klimawandels“ und stellte als „Scientists for Future“ -Mitglied die Bielefelder Klimabahn vor.
Das Publikum honorierte den verantwortungsvollen, kreativen und sensiblen Umgang der Schülerinnen und Schüler mit ihrer Umwelt und stimmte per Murmel über das innovativste Schulprojekt ab. Über die meisten Murmeln freuten sich die Schülerinnen und Schüler der Bertolt-Brecht-Gesamtschule aus Löhne mit ihrem Bienen und GemüseAckerdemie-Projekt, Platz zwei erradelte sich das FahrRad-Projekt der Martin-Niemöller-Gesamtschule, Platz drei ging an die Feuersalamander-Arche des Gymnasiums am Waldhof (Preisgeld: € 1000,00, € 500,00 und € 300). Über die von den Stadtwerken Bielefeld ausgelobten und von Frau Yvonne Liebold (Stadtwerke Stiftung) überreichten Sonderpreise von jeweils € 250,00 durften sich das Berufskolleg Halle mit dem „aus Alt mach: Fashion“
Projekt und die Jungforscherin aus Halle mit dem „Carotinoide-eine Alternative mit Zukunft“ freuen.